Datum: 01.04.2025
Liebe Freunde!
Wenn wir an die Geschichte mit den Emmaus-Jüngern denken, so fragt man sich unweigerlich, wie kann es sein, dass sie ihn nicht erkannten? Dass sie erst im Nachhinein merkten, dass ihr Herz in ihnen brannte?
Erschöpfend kann diese Frage wohl niemand beantworten, aber wir sehen, dass auch andere Jesus nach der Auferstehung nicht gleich erkannten (Maria am Grab oder Petrus). War sein Auferstehungsleib so anders als sein voriger Leib? Ich denke nicht. Schließlich hatte ja auch sein Auferstehungsleib die Wundmahle der Kreuzigung. Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt, dass Jesus ihnen in einer völlig neuen und unerwarteten Weise begegnet ist – allein schon, weil sie es für unmöglich hielten, Jesus zu begegnen, wo sie schließlich eine Zeit von ihm getrennt waren und er doch gestorben war. Sie hatten keinerlei Hoffnung mehr und hatten sich dadurch innerlich von ihm entfernt.
In wenigen Tagen feiern wir Ostern – Tod und Auferstehung unseres Herrn, der Kernpunkt unseres Glaubens. Die vollkommene Erlösung, die Jesus für uns am Kreuz gebracht hat. Doch zu der Geschichte gehören auch Menschen, die – obwohl sie unmittelbar beteiligt waren – Jesus in der Situation nicht erkannten und das sogar dazu führte, dass sie an ihrem Glauben zweifelten, sich manche entfernten und die Hoffnung verloren.
Was kann uns das heute lehren? Lasst uns gerade in der Osterzeit bewusst vor Gott treten und ihm unser Leben ausliefern. Wo haben wir Hoffnung verloren? Wo haben wir uns von ihm entfernt? Könnte es sein, dass Gott mit dir einen Weg geht und du sein Reden und sein Wirken nicht erkennst? Ich ermutige dich, lege doch diese Fragen im Gebet vor Gott, lass ihn dein Herz prüfen.
Ich wünsche dir eine gesegnete Osterzeit und dass du das Brennen in deinem Herzen neu entdeckst.
In Jesus verbunden,
Oliver Stozek
Generalsekretär Evangelische Allianz
Bild ©Eugenio Barboza / Pexels