Datum: 03.03.2023
(Wien, 3.3.2023) Der arbeitsfreie Sonntag hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert als Feiertag und Tag der Gemeinschaft. Anlässlich des Internationalen Tages des freien Sonntags am
3. März erinnert die Allianz für den freien Sonntag Österreich an die Wichtigkeit des freien Sonntags mit dem Start der Kampagne „Mein freier Sonntag“.
Der Kern der Kampagne sind Plakate, mit kurzen Geschichten zum arbeitsfreien Sonntag, die mit einem attraktiven Foto den Inhalt verstärken. „Mein freier Sonntag“ soll Erinnerungen an eigene schöne Sonntagserlebnisse bei den Lesern und Leserinnen hervorrufen.
Es wurden sechs Plakate zu diesen Themen gestaltet: Zeit für Familie, Zeit für Freund:innen, Zeit für das Ehrenamt, Zeit für Glauben, Zeit für Sport und Zeit für Tradition.
Wie ist eine Beteiligung möglich?
Die Plakate wurden allen Mitgliedsorganisationen zugeschickt. In den nächsten Tagen werden alle römisch-katholischen Pfarren in Österreich mit der Plakatserie beliefert. Alle sind aufgerufen, die Plakate in ihren Betrieben, Geschäften, Büros, in Schaukästen etc. aufzuhängen.
Begleitend zu den Plakaten wird eine Social-Media Kampagne auf Facebook und Instagram gestartet.
facebook: @arbeitsfreier.Sonntag, Instagram: @meinsonntag - #meinsonntag #dersonntaggehörtmir
Renate Anderl, Präsidentin der AK Wien und der Bundesarbeitskammer freut sich über den Start der Kampagne und sagt dazu: „Schon jetzt arbeiten rund 15 Prozent der Beschäftigten an Sonntagen und Feiertagen, im Gesundheitswesen, in der Gastronomie, im Verkehr und einiges mehr. Diese Beschäftigten haben meinen vollen Respekt. Für eine Ausweitung auf andere Branchen, wie Unternehmer:innen immer wieder fordern, besteht überhaupt kein Bedarf. Und auch die Mitarbeiter:innen, zum Beispiel im Handel, lehnen das ganz klar ab. Auch die Arbeiterkammer ist strikt dagegen – für Erholung, gemeinsame Freizeit und Familienleben muss der Sonntag auch in Zukunft arbeitsfrei bleiben.“
Ingrid Bachler, Geistliche Oberkirchenrätin der Evangelische Kirche A.B. in Österreich erzählt, warum ihr der Sonntag wichtig ist: „Der Sonntag ist ein Geschenk an mich. Er schenkt mir Zeit für Gedankengänge, Spaziergänge, Radtouren und die Möglichkeit mich in Gemeinschaft mit anderen auszutauschen. Er schenkt mir die Möglichkeit im Gottesdienst mit anderen zu singen und zu beten und anschließend gemütlich Kaffee zu trinken. Der Sonntag schenkt mir die Freiheit, zu mir selbst zu kommen.“
„Jeder Sonntag ist anders, doch es gibt eine Konstante: Für die meisten steht er frei zur Verfügung; ganz ohne Verpflichtungen. Als Auszeit zur Entspannung, für Freizeitaktivitäten, für das Miteinander in der Familie und natürlich auch, um über den Sinn des Lebens nachzudenken und hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Der freie Sonntag ist der Kitt für Gesellschaft und Glauben“, sagt Wilhelm Krautwaschl, steirischer Diözesanbischof und Referatsbischof für die Allianz für den freien Sonntag.
Philipp Kuhlmann, gewerkschaftlicher Sprecher der Allianz, betont die klare Haltung der Beschäftigten im Handel, die eine Öffnung an Sonntagen, wie erst kürzlich wieder in Wiener Neustadt seitens der NEOS gefordert, klar ablehnen: „Die immer gleiche Argumentation mit der touristischen Attraktivierung erscheint durch seine Sinnlosigkeit in diesen ohnehin herausfordernden Tagen (wo Öffnungszeiten eher reduziert werden oder in Kroatien die Sonntagsöffnung massiv eingeschränkt wird) wie ein verspäteter Faschingsscherz.“
Straßenaktion am 3. März in Graz
Anlässlich des Internationalen Tages des freien Sonntags und des Kampagnenstarts, am 3.3.,
von 10 – 11 Uhr, werden Bischof Wilhelm Krautwaschl und der AK Präsident der Steiermark, Josef Pesserl mit PassantInnen in der Grazer Herrengasse ins Gespräch kommen und fragen, was ihnen am Sonntag wichtig ist. Die Antworten werden auf Kärtchen geschrieben, auf einem Plakat befestigt und so sichtbar gemacht. Diese Aktion wurde initiiert und wird durchgeführt vom Fonds für Arbeit und Bildung der Diözese Graz-Seckau.
Politisches Nachtgebet am 3. März in Wien
Am 3. März, um 18 Uhr findet, als Startschuss der Kampagne in Wien, ein Politisches Nachtgebet der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien zum Thema Arbeit bezugnehmend zum freien Sonntag, in Kooperation mit der Wiener Sonntagsallianz, der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung (KAB) Wien, Hands On und der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) im Christlichen Vereinshaus, Laudongasse 16 in Wien statt. Politisches Nachtgebet (ka-wien.at)
Ankündigung:
Fernsehgottesdienst, am Sonntag, 5. März 2023, 10 Uhr im Grazer Dom zum Thema „Arbeitsfreier Sonntag“
Zelebrant: Bischofsvikar Dr. Heinrich Schnuderl, Dompropst, Dompfarrer
Der Gottesdienst wird auf ORF III live übertragen.
Die Allianz für den freien Sonntag Österreich („Sonntagsallianz“) setzt sich seit ihrer Gründung 2001 für den Schutz des freien Sonntags vor schleichender Aushöhlung durch Wirtschaft und Politik ein.
Wir schaffen öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung des gesellschaftlichen Werts gemeinsamer freier Zeiten. Damit soll dem Trend entgegengewirkt werden, dass alle Lebenszeit zu Arbeits- und Konsumzeit wird.
Der Allianz für den freien Sonntag Österreich gehören über 50 Organisationen aus Kirchen, Arbeit, Wirtschaft und Vereinen an. Der freie Sonntag garantiert Zeitwohlstand und Lebensqualität – für die Person und für die Gesellschaft. Diese Zeit mit anderen oder für sich muss nicht jedes Mal ausgehandelt werden. Die Sonntagsallianz dankt allen – in den Bereichen wie Tourismus, Pflege, Energie, Verkehr, Sicherheit, etc. – die an diesem Tag arbeiten müssen.
Rückfragehinweis:
Allianz für den freien Sonntag Österreich, Koordination - Maria Etl
01/51552-3313,info@freiersonntag.at, www.freiersonntag/geschichten