Datum: 06.03.2025
In der heutigen Zeit ist dieser Vers schon fast ein politisches Statement. So scheint es zumindest. Schauen wir in unsere Gesellschaft, gibt es hier scheinbar zwei Lager zu geben, von denen man das Gefühl hat, dass sie sich gegenüberstehen. Es gibt die, die Ausländer bedingungslos annehmen und willkommen heißen wollen, und die, die in großer Sorge vor Ausländern sind und was es für unsere Gesellschaft bedeutet.
Als Evangelische Allianz wollen wir uns nicht politisch vereinnahmen lassen, sondern uns auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren, doch wie könnten solche in Bezug auf den Vers und auf Ausländer aussehen?
Es lohnt sich zu forschen, was die Bibel zu dem Thema sagt. Wir finden darin viele Stellen, wo es um die gesellschaftliche Integration geht. In Anbetracht derer bin ich überzeugt: wir haben hier sehr viele Gemeinsamkeiten. Ausländer unterdrücken und ausbeuten will wohl keiner. Im Umkehrschluss ist es auch falsch, diese zu bevorzugen. Als nächstes finden wir viele Bibelstellen, die davon sprechen, dass Ausländern gleiche Rechte und Pflichten zustehen und sie sich an die gleichen Regeln halten müssen. Ich glaube, die wenigsten haben wirklich ein Problem mit Ausländern – nur mit Ausländern, die nicht bereit sind, sich zu integrieren.
Könnte das also eine Position sein, die uns verbindet? Helfen wir denjenigen die sich integrieren wollen und achten darauf, dass sie die gleichen Rechte bekommen und Pflichten einhalten, die auch für uns gelten?
Für mich spricht der Vers noch etwas Zweites an: Jeder Mensch ist gleich viel wert. Nicht aufgrund von Leistung oder ähnlichem, sondern einfach weil Gott jeden Menschen in seinem Bild gemacht hat. Egal, wo dieser Mensch herkommt, ob er noch ungeboren oder schon alt ist, ob Mann oder Frau. Auch das verbindet.
In Jesus verbunden,
Oliver Stozek
Generalsekretär Evangelische Allianz
Foto von Matheus Viana / pexels