Datum: 19.02.2020
Die Zahlen sprechen für sich: Nicht nur in den USA, wo bereits mehrere tausend Menschen sich einer Geschlechtsumwandlungsprozedur unterzogen haben, sondern auch in England und Europa zeigt sich der Trend mit mehreren hundert Operationen pro Jahr in Ländern wie Schweden und Deutschland. Hierzulande steigen auch die Zahlen der Jugendlichen und Jungerwachsenen, welche sich mit ihrem Geburtsgeschlecht nicht identifizieren können und sich deshalb einer operativen Geschlechtsumwandlung unterziehen. Waren es im Jahre 2010, laut den Zahlen der Gesundheit Österreich GmbH, noch 43 Personen, die sich operativ umwandeln ließen, so legten sich 2018, nur 8 Jahre später, bereits 198 Personen unters Messer. Tendenz jährlich steigend. Statistiken zeigen, dass es ein „junges“ Thema zu sein scheint. 15% der PatientInnen waren zwischen 15 und 19 Jahre alt und 30% zwischen 20 und 25 Jahren. Dies lässt auf die weitaus höhere Zahl von jungen Menschen schließen, die ihre angeborene Geschlechtsidentität ernsthaft in Frage stellt, wo es aber noch nicht zum operativen Eingriff gekommen ist.
Es ist daher kritisch zu hinterfragen, ob die endgültige geschlechtsangleichende Operation tatsächlich die einzig beste Lösung für alle Menschen ist, die transsexuell empfinden. Angesichts der überdurchschnittlich hohen Suizidrate (10 bis 20-fach erhöht im Vergleich zur Normalbevölkerung), erscheint es auch fraglich, ob die Geschlechtsumwandlungs-OP tatsächlich die Hilfe für ein erfülltes Leben bietet. Welche Rolle spielen dabei die modernen Medien und prominente, transsexuelle YouTube- und Lifestyle Bloggerinnen, die das Infrage stellen der Geschlechteridentität quasi salonfähig machen?
Wie unbedenklich und sinnvoll sind geschlechtsverändernde Hormontherapien für eine so einschneidende Lebensentscheidung in der Pubertät oder noch früher, die meistens geprägt ist von Unsicherheit und Identitätsfindung? Wir wollen sachlich betrachten, was die derzeitige Wissenschaft zum Thema Genderidentität zu sagen hat. Diese und weitere Fragen werden bei dem Vortrag von Mark Regnerus, Soziologieprofessor an der Universität Texas, in englischer Sprache mit anschließender Frage- und Antwortrunde thematisiert.
Dr. Regnerus hat sich den Forschungsfeldern Menschliche Sexualität und Beziehungs- verhalten gewidmet. Er sieht sich als Kritiker von unzulänglichen Methoden, sowie überzogenen Schlussfolgerungen in den Sozialwissenschaften, unter anderem das Thema Gender Identität betreffend. Dr. Regnerus wird in dem Vortrag "The Unsettled and Unsettling Science of Gender Identity" einen Überblick über dieses brisante neue Feld der Sozialwissenschaften geben.
Der Vortrag von Dr. Mark Regnerus, welcher von der Evangelischen Allianz Wien getragen wird, findet am Freitag den 13. März 2020 um 19:00 Uhr im Novum Wien am Hauptbahnhof, in der Karl-Popper-Straße 16, 1100 Wien statt.