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Datum: 27.02.2023

Seit Jahren wird Angehörigen verschiedener dem Staat nicht genehmer Religionsgemeinschaften das legitime Recht auf Religions- bzw. Glaubensfreiheit vorenthalten. Eine besonders krasse Menschenrechtsverletzung betrifft den 72-jährigen Zeugen Jehovas Schamil Khakimov, der dringend Behandlung durch Spezialisten in einem Krankenhaus benötigt. Zum wiederholten Male wurde ihm am 15. Februar in einer Verhandlung des Regionalgerichts Sugd die Verlegung vom Straflager in ein Krankenhaus verweigert. Es war dies die letzte Möglichkeit, gegen frühere Entscheidungen zu berufen.

Wegen des Besitzes eines Korans wurde Zubaydullo Rozik, der als Gründungsmitglied der inzwischen  verbotenen Islamischen Partei der Wiedergeburt eine Haftstrafe verbüßt, in eine Strafzelle verlegt. 

Mitgliedern der ismaelitischen Richtung des schiitischen Islams ist es seit Ende 2022 verboten, sich in Privathäusern zum Gebet zu versammeln. In den beiden ismaelitischen Zentren in der Hauptstadt Duschanbe und in Chorugh sind Gebete nach wie vor möglich, jedoch wurden alle kulturellen und Bildungsaktivitäten untersagt, die traditionell eine große Bedeutung für Ismaeliten haben. Ende Januar 2023 wurde das Unterrichten von Schulkindern nach einem Buch der Aga Khan Stiftung verboten. Ismaeliten wurden angewiesen, das Portrait Aga Khans, das üblicherweise einen Ehrenplatz in ihren Wohnungen hat, abzuhängen. Junge Ismaeliten dürfen auch nicht mehr nach Großbritannien reisen, um am Zentrum vor ismaelitische Studien zu studieren. Die Regierung versucht seit längerer Zeit, Anhänger verschiedenster Glaubensrichtungen daran zu hindern, eine religiöse Ausbildung im Ausland zu erwerben. 

Quelle: Forum 18, Oslo (Bericht vom 24. Februar 2023). 
Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit der ÖEA